Körper, Geist und Seele greifbar machen durch Neue Begriffe.
- Andreas Wipfli
- 22. Juni
- 2 Min. Lesezeit

In der spirituellen und ganzheitlichen Sichtweise wird oft von Körper, Geist und Seele gesprochen. Diese drei Ebenen bilden die Grundlage unseres Seins – sie greifen ineinander, beeinflussen sich wechselseitig und formen gemeinsam unser Erleben.
Doch was, wenn wir diese Begriffe durch alltagsnähere, unmittelbar erfahrbare Begriffe wie Körper, Gedanken und Gefühle ersetzen? Was verändert sich dadurch in unserer Wahrnehmung?
1. Der Körper – unser Anker in der Welt
Unser Körper ist das offensichtlichste Element unseres Daseins. Er ist unser Zuhause, unser Transportmittel, unser Instrument für Erfahrungen. Über ihn nehmen wir die Welt wahr: durch Berührung, Bewegung, Schmerz, Genuss. Der Körper gibt uns Rückmeldung – nicht nur über unsere Gesundheit, sondern auch über unser emotionales und mentales Gleichgewicht.
👉 Ein verspannter Nacken kann ein Hinweis auf festgefahrene Gedanken sein.
👉 Müdigkeit kann aus unterdrückten Gefühlen entstehen.
👉 Ein aufrechter Gang kann das Ergebnis von innerer Klarheit sein.
Der Körper lügt nie – er drückt das aus, was vielleicht auf Gedanken- oder Gefühlsebene noch unbewusst ist.
2. Gedanken – die Stimme unseres inneren Kommentators (ersetzt "Geist")
Gedanken sind ständig da, nur 5% davon sind uns bewusst. Sie erzählen uns Geschichten, interpretieren Situationen, planen die Zukunft und erinnern an die Vergangenheit. Sie sind der Ausdruck unseres "Geistes", aber in einer greifbaren Form. Gedanken können uns stärken oder schwächen – je nachdem, wie bewusst wir mit ihnen umgehen.
Fragen, die helfen können:
Sind meine Gedanken gerade hilfreich oder hinderlich?
Was will mir dieser Gedanke aufzeigen?
Stammen sie aus Angst oder aus Vertrauen?
Wiederhole ich alte Muster oder erlaube ich neue Perspektiven?
Gedanken formen unsere Realität – doch wir sind nicht unsere Gedanken. Wir können lernen, Abstand zu ihnen zu gewinnen.
3. Gefühle – die Sprache der Seele (ersetzt "Seele")
Gefühle sind die Brücke zwischen Körper und Gedanken. Sie zeigen uns, wie wir auf Gedanken reagieren und wie wir körperliche Zustände empfinden. Gefühle sind nicht "gut" oder "schlecht" – sie sind Botschafter. Traurigkeit zeigt Verlust, Wut zeigt ein überschrittenes Bedürfnis, Freude zeigt Resonanz.
Viele Menschen versuchen, Gefühle zu kontrollieren oder zu vermeiden. Doch genau hier liegt die Chance:
Indem wir Gefühle wahrnehmen, statt sie zu verdrängen, öffnen wir uns dem Leben in seiner Tiefe.
Zusammenspiel: Wie Körper, Gedanken und Gefühle sich beeinflussen
Ein stressiger Gedanke erzeugt Anspannung im Körper.
Ein entspanntes Körpergefühl kann zu friedlichen Gedanken führen.
Unterdrückte Gefühle können psychosomatische Symptome verursachen.
Bewusste Bewegung (z. B. Yoga, Spaziergang) kann blockierte Emotionen lösen.
Ein liebevoller Gedanke kann Mitgefühl im Herzen entstehen lassen.
Fazit: Ein neues Gleichgewicht
Statt in abstrakten Konzepten wie „Geist“ oder „Seele“ zu verharren, dürfen wir lernen, mit
unseren Gedanken und Gefühlen im Körper zu leben. Diese Sprache ist nicht nur moderner, sondern bringt uns direkter in den Moment.
Denn echte Transformation geschieht dort, wo wir fühlen, denken und handeln – im Hier und Jetzt.
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